Wenn das Ergebnis Erfolg verspricht.
Wenn das Ergebnis Erfolg verspricht.
Menschen nehmen Veränderung in ihrem Leben erst dann an, wenn ihre emotionalen Ansprüche nicht mehr ausreichend befriedigt werden. Ich merke das bei mir, wenn es mich wie mit einem Magnet nach Cuba zieht. Ich sitze auf Cuba, am südwestlichsten Zipfel dieser paradiesischen Insel, exakter in Marea del Portillo. Der einzige schwarze Sandstrand auf Cuba. Ich weiß nicht, warum ich dieses Ziel gewählt habe. Es ist meine letzte Urlaubswoche, und die Anreise mit einem cubanischen Taxi war wieder einmal abenteuerlich, jedoch entspannt, so wie auf Cuba die meisten Menschen entspannt wirken. Ich war davor in Havanna und habe mich ausreichend mit Zigarren eingedeckt. Ich bekomme mein Zimmer zugeteilt, spartanisch, die Dusche funktioniert und der Ausblick vom Balkon ist atemberaubend. Ich lege meine Zigarrenkisten auf mein Bett, das mache ich immer, es ist wie ein Ritual. Die unterschiedlichen Zigarrenlogos, fein säuberlich nach Ringmaß-Größen sortiert, ich bin wie immer verzückt.
Kellerbuch-Eintrag:
Heute duftet mein Behike nicht mehr nach Rum. Vanille und rauchige Noten haben sich der Frucht ergeben. Jetzt fülle ich ihn in die Flasche.
Unter den Schätzen befindet sich auch die wohl beste Zigarre der Welt, so erzählen es die Zigarrenverkäufer in Havanna City. Cohiba Behike, pro Kiste mit nur zehn Stück ausgeliefert und in drei Längen erhältlich. Ich habe mir den Luxus der 56iger geleistet und zwei Tage darauf gewartet – alles ausverkauft, auch auf Kuba. Eine zusätzliche Tabaklage, und zwar jene von den kleinen oberen Blättern der Tabakpflanze, machen diese Zigarre so einzigartig. Soll ich mir zu dieser Uhrzeit schon diesen Genuss gönnen? Ich denke, es spricht nichts dagegen. So leicht kann ich mich manipulieren – ein gutes Zeichen, in meinem Kopf wird aufgeräumt, Platz gemacht für neue, frische Gedanken, Ideen, Veränderung. Ich warte noch eine Viertelstunde, bis meine letzte Flasche Rotwein, die ich davor in den kleinen Kühlschrank gelegt habe, die richtige Temperatur erreicht hat. Drei Wochen Cuba-Urlaub ohne Wein aus meiner Heimat ist nicht denkbar, deshalb nehme ich immer Wein mit auf meine Reise. Ich nütze die verbleibende Zeit und besuche den schwarzen Sandstrand. Heiß, die Füße brennen – ab ins Meer. Der Gedanke, hier zu bleiben, kommt mir in den Sinn. Um diese Jahreszeit, im März, sind erst sehr wenige Urlauber unterwegs, somit habe ich den Strand fast ganz für mich. Nur vereinzelt verirren sich Menschen in meine Nähe.
Abgekühlt, erfrischt und mit sandigen Füßen stapfe ich durch den Sand – tatsächlich schwarz – zurück in mein Zimmer. Ich öffne die Flasche Wein, Blaufränkisch aus dem Burgenland, zelebriere das Anzünden meiner Behike und versinke in den Sessel, ausgekleidet mit meinem nassen Badetuch. Dieser Moment wird mir unvergesslich bleiben. Ich weiß nicht warum, und ich habe es auch nie näher hinterfragt, aber in diesen 45 Minuten spielen meine Synapsen verrückt, ein permanentes Andocken an alle meine Sinne. Verschwommene Ideen werden auf einen Schlag sichtbar und glasklar. Ich rauche, trinke und befinde mich in einem Trancezustand, jedoch in vollkommener Konzentration: Ich werde Wein machen, ich werde Blaufränkisch machen und ich werde diesen Genuss mit der besten Zigarre der Welt kombinieren. Keine Dekadenz, keine Überheblichkeit, nicht endlos – auf besondere Momente fokussiert und für Menschen, die ihre eigene Perfektion lieben. Für die mache ich Behike Blaufränkisch – whatever you do!